Berliner Abgeordnete möchten gegen Identitätsdiebstahl vorgehen
Berliner Abgeordnete möchten gegen Datendiebstahl vorgehen. Doch wie wollen sie dies tun und warum ist dies überhaupt notwendig?
Das Thema Identitätsdiebstahl wurde lange kleingeredet, doch es wird immer offensichtlicher, dass jedes Jahr tausende Menschen in Deutschland betroffen sind. Nicht immer sind die Folgen dabei gravierend, doch es kommt durchaus vor, dass Inkassoforderungen bei Verbrauchern eintreffen oder ein Schufa-Eintrag erfolgt. Gerade für Verbraucher, die auf ein Produkt wie das Online Konto ohne Schufa und eine Schuldnerberatung setzen, kann eine solche Situation ein großes Problem werden. Ein unberechtigter Schufa-Eintrag kann allerdings für jeden im Alltag schnell zu Schwierigkeiten führen und auch eine Inkassoforderung – wenngleich unberechtigt – lässt sich so leicht nicht aus dem Weg räumen. Genau deshalb wollen Abgeordnete aus dem Berliner Abgeordnetenhaus nun dafür sorgen, dass Betrüger häufiger gestellt und Verbraucher besser geschützt werden.
Erstkauf auf Rechnung nur noch nach Prüfung
Die Berliner Abgeordneten wollen erste Maßnahmen bei Händlern fordern, damit es gar nicht erst zu Fällen von Identitätsdiebstahl kommen kann. Dabei sollen Händler, sowohl im Internet als auch etwa Warenhäuser, dazu gezwungen werden, beim Erstkauf auf Rechnung eine genaue Prüfung vorzunehmen. Bislang ist ein Kauf auf Rechnung teilweise auch dann möglich, wenn ein Kunde zuvor noch nie bestellt oder bezahlt hat. Genau dies machen sich Betrüger zunutze und kaufen auf den Namen anderer ein und fangen dann beispielsweise die Sendung eines Online-Händlers ab. Die Abgeordneten aus Berlin möchten die Händler nun dazu zwingen, dass diese die Identität des Käufers feststellen müssen, bevor sie bei einem Erstkauf eine Zahlung per Rechnung möglich machen. Zudem ist auch ein Verbot des Verkaufs auf Rechnung an eine unterschiedliche Rechnungs- und Lieferanschrift im Gespräch.
Mehr Transparenz bei der Schufa und anderen Auskunfteien
Die Abgeordneten fordern darüber hinaus mehr Transparenz seitens der Schufa, die rund um Identitätsdiebstahl eine große Rolle spielt. Bislang sieht die Problematik bei einem Identitätsdiebstahl häufig wie folgt aus: Wird eine Rechnung nicht bezahlt, erfolgt oft parallel zu einer Inkassoforderung eine Meldung bei der Schufa – Betroffene von einem Identitätsdiebstahl haben zu diesem Zeitpunkt oft noch nicht einmal mitbekommen, dass sie betroffen sind. Gerade hier möchten die Berliner mehr Transparenz von der Schufa und anderen Auskunfteien sehen. Diese müssten Verbraucher beispielsweise informieren oder Meldungen genauer prüfen. Vorstellbar sind auch Kooperationen mit Verbraucherschutzorganisationen, die der Schufa einen Blick über die Schulter werfen. Zudem stellen die Berliner Abgeordneten generell eine Verschärfung über die Aufsicht der Schufa in Aussicht. Wie genau diese und auch die Forderung nach mehr Transparenz am Ende aussehen könnte, ist bislang noch nicht klar.
Geringe Aufklärungsquote bei Internet- und Warenkriminalität
Dass Verbraucher besser geschützt werden müssen, steht außer Frage, denn Identitätsdiebstahl entwickelt sich für immer mehr Deutsche zu einem Problem. Betroffen sind Menschen aus allen Schichten und in allen Lebenslagen. Gleichzeitig sinkt die Aufklärungsquote bei Internet- und Warenkriminalität immer weiter. Die Quote lag zuletzt bei deutlich weniger als 50 Prozent und mehr als zehntausend Fälle konnten überhaupt nicht aufgeklärt werden. Ermittler haben zudem wenig Hoffnung, dass sich daran in den nächsten Jahren etwas ändern könnte, denn die Betrüger werden immer professioneller und vernetzen sich international. Ein starkes Vorgehen gegen Identitätsdiebstahl ist entsprechend definitiv wichtig.
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