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Das Basiskonto wird zur Kostenfalle
Bildquelle: Cottonbro | pexels.com
Das Basiskonto soll denjenigen helfen, die es in der Gesellschaft schwer haben – doch vielfach entwickelt sich das Produkt zur Kostenfalle.
Konten sind essenziell für den Alltag
Inhaltsverzeichnis
Eine EU-Richtlinie aus dem Jahr 2014 hat auch in Deutschland einen echten Wandel eingeleitet. Seit nun mehr fünf Jahren sind Banken verpflichtet ihren Kunden immer auch ein sogenanntes Basiskonto anzubieten. Dieses sogenannte „Jedermann-Konto“ soll es möglich machen, dass wirklich jeder Verbraucher die Gelegenheit hat, an ein Konto zu kommen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten klappt das mittlerweile immer besser, doch die Kosten entwickeln sich mehr und mehr zum Problem.
Dass der Gesetzgeber damals entschieden hat, allen Verbrauchern Zugang zu einem Girokonto zu geben, war ein entscheidender Schritt. Schon allein, weil Konten in den letzten Jahren noch einmal wichtiger geworden sind – ohne eine Bankverbindung finden Verbraucher keine Wohnung und können auch kein Gehalt beziehen. Zwar gibt es auch Alternativen zu normalen Basiskonten bei Filialbanken, etwa das Online-Konto ohne Schufa, dennoch hatte lange nicht jeder Zugriff auf ein Konto. Genau das hat sich mit der Gesetzesänderung verbessert, sodass mittlerweile mehr als 700.000 Verbraucher auf ein Basiskonto setzen und damit teilweise erstmals am regulären Finanzleben teilnehmen können – ein entscheidender Schritt hin zu einem normalen Alltag.
Gebühren von bis zu 250 Euro im Jahr
Doch zum fünften Geburtstag des Basiskontos macht sich auch immer mehr Kritik breit. Wenngleich der Zugang zu einem Basiskonto mittlerweile recht gut gegeben ist, sorgen die Kosten für Unmut. Das liegt daran, dass es anders als bei regulären Produkten überhaupt keine kostenlosen Girokonten mit Basiskonto-Charakter gibt. Damit aber nicht genug, denn auch ansonsten sind die Gebühren in vielen Fällen höher als für reguläre Produkte. Eigentlich sollte das Basiskonto aber eine kostengünstige Möglichkeit für jedermann sein. Stattdessen hat sich das Produkt vielfach zu einer Kostenfalle für Verbraucher in schwierigen Situationen entwickelt – mit Gebühren von teilweise bis zu 250 Euro im Jahr.
Hohe Kosten und geringe Leistungen
Zwar konnte man in den letzten Jahren bei Girokonten generell einen Preisanstieg bemerken, doch die hohen Kosten beim Basiskonto korrespondieren nur in den seltensten Fällen auch mit relevanten Leistungen. Verbraucherschützer monieren, dass Kunden meist nur ein Konto für die Zahlungsabwicklung und eine Bankkarte bekommen und dennoch bezahlen, als hätten sie ein Premium-Girokonto. Gebühren von über 10 Euro im Monat für die Kontoführung und zudem pauschale Kosten für reguläre Überweisungen machen das Basiskonto für finanzschwache Verbraucher immer öfter zu einem Kostenrisiko. Dass der BGH bereits Urteile gegen Banken mit zu hohen Gebühren gefällt hat, ist dabei ein gutes Zeichen – dennoch muss sich noch viel tun, damit das Basiskonto auch wirklich allen Betroffenen hilft.
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