Die Gefahren der Kurzarbeit in Deutschland
Die Kurzarbeit schützt auch weiterhin den Arbeitsmarkt in Deutschland – doch wie es danach weitergeht, ist für viele völlig offen.
Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist in den letzten Monaten trotz der Krise und dem harten zweiten Lockdown kaum gestiegen. Im Februar etwa ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat nur um 4.000 gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr ergibt sich zwar ein großer Anstieg, allerdings sind die Gesamteffekte mit Blick auf den zweiten Lockdown noch überschaubar. Hintergrund dessen ist auch die Kurzarbeit. Doch sobald es mit dieser vorbei ist, werden wohl keineswegs alle Jobs zurückkehren.
Mehr als zwei Millionen Kurzarbeiter zum Jahresende
Wie relevant das Problem ist, zeigt sich bei einem Blick auf die Statistik sehr eindrucksvoll. Im Dezember erhielten insgesamt 2,39 Millionen Verbraucher in Deutschland Kurzarbeitergeld, im November waren es nur 2,26 Millionen gewesen. In den Vormonaten lagen die Zahlen sogar noch deutlich niedriger. Im Januar und Februar dürfte es dagegen zu einem weiteren Anstieg gekommen sein. Neu angemeldet wurde Kurzarbeit für knapp 750.000 Beschäftigte im Januar und etwa 500.000 Verbraucher im Februar. Zwar wird nicht jeder von diesen auch schlussendlich Kurzarbeitergeld beziehen, ein Anstieg auf mehr als 3 Millionen Kurzarbeiter ist aber nicht unwahrscheinlich.
Arbeitsplatzverluste einfach nach hinten geschoben
Die Idee der Kurzarbeit ist dabei eigentlich, dass Stellen temporär erhalten werden. Das dürfte in vielen Fällen auch zutreffen, insbesondere bei einem Blick auf den Einzelhandel oder auch die Gastronomie – beide mussten im Lockdown über Monate schließen. Arbeitsmarktforscher machen sich allerdings Sorgen darum, dass in vielen Fällen Arbeitsplatzverluste auch einfach aufgeschoben werden. Die Jobs könnten nach der Krise also nie wieder zurückkehren, was gravierende Folgen für den Arbeitsmarkt haben könnte. Sofern nur die Hälfte der Kurzarbeiter nicht wieder in den Job zurückkehren würde, gäbe es in Deutschland auf einem Schlag noch einmal 35 Prozent mehr Arbeitslose als aktuell.
Folgen der Krise noch nicht absehbar
Dass viele Verbraucher auf ein Produkt wie das Online-Konto ohne Schufa setzen, um sich vor Schulden in der Zukunft zu schützen, dürfte niemanden wirklich überraschen. Die Zeiten sind gerade für Kurzarbeiter ausgesprochen volatil, die Sorge um den Job vielfach groß. Deshalb sind sich auch Experten sicher, dass die Folgen der Krise zum momentanen Zeitpunkt noch nicht absehbar sind. Man sollte sich keinesfalls von den auf den ersten Blick guten Arbeitsmarktzahlen erfreuen, denn die besonders schwierige Zeit kommt möglicherweise noch. Wer kann, sollte sich also schon jetzt nach einem sicheren Job umsehen, um auch nach der Krise weiterhin in Lohn und Brot zu bleiben – der Wettkampf am Arbeitsmarkt könnte sich nach vielen guten Jahren wieder verstärken.
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