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Ein sozialer Ansatz bei der Schuldnerberatung
Bildquelle: Andrea Piacquadio | pexels.com
Mit Blick auf die Krise rund um das Coronavirus rückt das Thema Überschuldung wieder verstärkt in den Fokus. Besonders ein Aspekt ist sehr umstritten.
Große Gefahren für Soloselbstständige und Freiberufler
Inhaltsverzeichnis
Es sind für viele Verbraucher keine leichten Zeiten, denn auch wenn viele aktuell wieder die Rückkehr aus der Kurzarbeit in die geregelte Arbeit finden, ist keineswegs jeder ohne finanzielle Schäden durch die Krise gekommen. Ob nur durch ein reduziertes Geld aufgrund der Kurzarbeit oder den kompletten Jobverlust, gerade durch Arbeit haben viele Verbraucher deutlich weniger eingenommen als noch in „normalen“ Jahren. Die Überschuldung rückt dadurch wieder öfter in den Fokus, wie Schuldnerberatungsstellen aus ganz Deutschland berichten.
Beim Blick auf die Kurzarbeit wird gerne vergessen, dass eine solche Absicherung nicht einmal jedem zur Verfügung steht. Die Schuldnerberatungen merken momentan insbesondere einen Zustrom von Soloselbstständigen und Freiberuflern, die durch die Krise in Not geraten sind. Unabhängige Schätzungen sehen etwa zwei Millionen Verbraucher in dieser Berufsgruppe als gefährdet. Das bedeutet konkret, dass diese Verbraucher unter Umständen zeitnah auf ein Produkt wie das Online Konto ohne Schufa und eine Beratung angewiesen sein könnten, um etwa nicht in die Überschuldung abzurutschen. Der Blick rein auf Arbeitnehmer reicht also nicht aus, um den ganzen Umfang der Überschuldung verstehen zu können.
Privatinsolvenz noch immer reformbedürftig
Die Beratungsstellen in Deutschland verweisen allerdings nicht nur auf die immanente Gefahr von einer Überschuldung, sondern auch auf die potenziellen Folgen einer Privatinsolvenz. Zwar können hierzulande immer öfter Offenbarungseide dieser Art verhindert werden, allerdings ist das Privatinsolvenzrecht trotz aller Reformen noch immer nicht in jedem Fall hilfreich. Zwar dauert das Verfahren ohne Verfehlungen nun im Idealfall nur noch drei Jahre, doch damit ist die Sache nicht gegessen. Beratungsstellen sehen insbesondere kritisch, dass Verbraucher danach noch drei Jahre mit einem entsprechende Schufa-Eintrag leben müssen. Dadurch wird etwa die Wohnungssuche oft zu einem Ding der Unmöglichkeit – von einer Kreditkarte oder einem Kredit gar nicht erst zu sprechen.
Schuldnerberatung muss immer tiefer gehen
Generell haben die Beratungsstellen in Deutschland in den letzten Monaten begonnen, ihr Konzept noch einmal weiter zu verändern. Hintergrund ist, dass ein reiner Blick auf die Schulden oft nicht mehr ausreicht. Stattdessen wird immer öfter ein sozialer Ansatz propagiert, der neben den finanziellen Aspekten auch das Umfeld und die soziale Situation in den Blick nimmt. Nur so, berichten viele Schuldnerberatungsstellen, lassen sich die Probleme überhaupt korrekt analysieren. Auf dieser Basis lässt sich dann an Lösung arbeiten, die auch in schwierigen Situationen teils noch eine Privatinsolvenz verhindern können – in diesen Zeiten ist das sicherlich besonders wichtig.
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