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Jeder fünfte Deutsche war schon überschuldet
Bildquelle: Liza Summer | pexels.com
Schulden sind kein Problem, dass man ignorieren sollte. In der gesellschaftlichen Debatte wird das Thema dennoch gerne ausgeblendet oder in seiner Bedeutung unterschätzt. In den Nachrichten erfährt der Verbraucher selten Themen zur Überschuldung. Dabei ist die Zahl der Betroffenen und gerade die Dunkelziffer enorm hoch. Eine neue Studie macht die Problematik deutlich.
Schulden können jeden treffen
Inhaltsverzeichnis
20 Prozent der Verbraucher waren schon überschuldet
Laut einer neuen Auswertung von Lowell gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut YouGov zeigt, dass ein relevanter Teil der Verbraucher in Deutschland bereits große Probleme mit den Finanzen hatte. Im Oktober 2021 wurde unter mehr als 2.000 Erwachsenen eine Studie durchgeführt. Demnach war mindestens jeder Fünfte einmal überschuldet.
Das bedeutet konkret, dass die regelmäßigen Einnahmen – zum Beispiel das Gehalt – nicht mehr ausgereicht haben, um die laufenden Ausgaben zu decken. Zwar bedeutet eine Überschuldung nicht zwingend auch eine Privatinsolvenz, aber sie ist zumindest ein enormer Gefahrenfaktor.
Das normale Leben führt in die Überschuldung
Im Rahmen der Umfrage gaben die allermeisten betroffenen Verbraucher an, dass sie durch die Ausgaben des Alltags in die finanziell schwierige Situation geraten sind.
Bei 23 Prozent der Verbraucher waren es Einkäufe oder Mobilfunkrechnungen, die in die Überschuldung geführt haben. Meist sind monatliche Abos ein unterschätztes Problem. Diese schmälern das monatliche Einkommen und werden häufig nicht genutzt bzw. gebraucht. Bei 18 Prozent waren es Finanzierungen, etwa für ein Auto oder einen Urlaub.
Ebenfalls 18 Prozent mussten wegen Alltagsausgaben anderer Art mit finanziellen Problemen zurechtkommen, konkret wegen ungeplanter Reparaturen am Auto oder dem Haus.
Es zeigt sich dabei gut, dass die Überschuldung auch durch normalen Alltagssituationen kommen kann. Schulden können jeden heimsuchen.
Wege heraus aus der Überschuldung
Eine positive Nachricht lässt sich aus der Statistik auch herauslesen, denn immerhin 16 Prozent der Verbraucher haben es geschafft, die schwierige Situation hinter sich zu lassen.
Entsprechende Stellen unterstützen die Schuldner dabei, die Überschuldung in den Griff zu bekommen bzw. diese zumindest zu reduzieren. Das ist 8 Prozent der Verbraucher in Überschuldung gelungen, bei 9 Prozent hat sich die Situation dennoch verschlechtert.
Man muss entsprechend konstatieren, dass die Überschuldung weiter ein klein gehaltenes Problem ist, das gleichzeitig einen enormen Umfang hat. Wer mit finanziellen Problemen zu kämpfen hat, sollte sich unbedingt schnell Hilfe suchen – schämen sollte sich für Schulden niemand.
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