Kann die Bundesregierung bei Schulden helfen?
Auch die Bundesregierung beschäftigt sich jedes Jahr mit dem Thema Überschuldung – ein neuer Ratgeber soll betroffenen Verbrauchern helfen.
Unter dem Titel „Schulden abbauen – Schulden vermeiden“ hat die Bundesregierung einen neuen Ratgeber veröffentlicht, der Menschen dabei helfen soll, eine schwierige finanzielle Zeit wieder hinter sich zu lassen. „Es kann Menschen in existentielle Krisen führen, wenn Rechnungen nicht mehr bezahlt und laufende Kredite nicht bedient werden können. Es lohnt sich deshalb, früh Hilfe in Anspruch zu nehmen“, schreibt die Bundesregierung in einer Pressemitteilung. Diese Aussage ist sicherlich korrekt, besonders wenn man auf die zusammengetragenen Zahlen blickt.
Überschuldung wird immer mehr zu einem Thema
Wirtschaftlicher Aufschwung hin oder her, die veröffentlichten Zahlen der Bundesregierung zeigen gut, wie schwierig die Lage in puncto Überschuldung weiterhin ist. Kurz zusammengefasst beruft sich die Bundesregierung auf die folgenden Zahlen aus dem jährlichen SchuldenAtlas:
- Überschuldungsquote ist zum fünften Mal in Folge gestiegen
- Überschuldungsquote liegt konstant bei mehr als 10 Prozent
- Mehr als 7 Millionen Verbraucher weisen nachhaltige Zahlungsstörungen auf
- Mehr als 4 Millionen Verbraucher sind in einer dauerhaften Schuldenspirale
Es zeigt sich gut: Jede Hilfe in Hinblick auf die Überschuldung ist gut und wichtig, weswegen die Initiative der Bundesregierung zweifelsfrei gutzuheißen ist. Gleichzeitig ist auch weitläufig bekannt, dass es nicht den einen Königsweg aus der Überschuldung gibt – dafür sind schon die Hintergründe schlichtweg zu vielfältig.
Andere Gründe bei jungen und älteren Menschen
Wenngleich die meisten Schulden auch weiterhin die Verbraucher im mittleren Alter machen, wird die Überschuldung auch immer öfter bei jüngeren und älteren Menschen zu einer Problematik. Darauf konzentriert sich auch die Bundesregierung in ihrer Zusammenfassung zum Thema Überschuldung. Auffällig ist etwa, dass bei knapp einem Viertel der Verbraucher unter 25 Jahren eine unwirtschaftliche Haushaltsführung ursächlich dafür ist, dass Schulden im Leben eine bedeutende Rolle einnehmen. Bei den über 65-Jährigen dagegen ist die unwirtschaftliche Haushaltsführung selten ein Grund für Schulden, eine viel größere Rolle spielen hier grundsätzlich Sucht, Unfall, Trennung oder der Tod des Partners. Die Unterschiede zwischen den Altersgruppen sind auch ein Grund dafür, warum das Thema Schulden sich keineswegs über einen Kamm scheren lässt.
Vier Tipps im Kampf gegen die Überschuldung
Die Bundesregierung weist allerdings nicht nur auf die Gründe und die Zahlen rund um die Überschuldung hin, sondern gibt in ihrem Ratgeber auch konkrete Tipps. Die wichtigsten Tipps kurz zusammengefasst:
- Haushaltsbuch führen
- Verzicht ist besser als Konsum
- Schuldnerberatung aufsuchen
- Verbraucherinsolvenz in Betracht ziehen
Wer zumindest einen Blick auf diese Optionen wirft, findet oft die eine oder andere Möglichkeit, um sich selbst finanziell zu entlasten – praktisch ist als Ergänzung zudem immer auch ein Produkt wie das Online-Konto ohne Schufa.
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