Millionen Deutsche brauchen Unterstützung
Die Warnungen vor steigenden Privatinsolvenzzahlen werden dieser Tage immer lauter – sind weitere Unterstützungsleistungen notwendig?
Das Coronavirus sorgt dafür, dass die Wirtschaft in Deutschland förmlich brachliegt und führt bei Millionen von Menschen zu gravierenden Einbußen. „Die ökonomischen Folgen der Pandemie werden sehr viele Menschen hart treffen“, ließ deshalb auch der Chef der Linken, Bernd Rixinger, die Nachrichtenagentur AFP wissen. Er erwartet einen enormen Anstieg der Zahl der Privatinsolvenzen, sofern nicht gegengesteuert wird.
Besonders für Selbstständige ist Hilfe notwendig
Rixinger verweist darauf, dass alle möglichen Hilfen unbedingt „schnell und unbürokratisch“ ausbezahlt werden müssten. Nur so können kleine Unternehmen und Solo-Selbstständige überhaupt überleben. Genau für diese Gruppen sieht der Linke-Politiker besonders viel Schutzbedürftigkeit in der aktuellen Krise. "Soloselbstständige, die häufig nur sehr geringe Rücklagen haben, kleine Geschäftsleute, aber natürlich auch Honorarkräfte aus unterschiedlichsten Branchen haben gerade von einem Tag auf den anderen ihr komplettes Einkommen verloren,“,sagt Rixinger dazu. Dass es sich hierbei nicht um Panikmache handelt, zeigen zahlreiche andere Berichte der letzten Tage. Immer mehr kleine Betriebe und Selbstständige stehen auf Grund von Einnahmeverlusten vor dem Nichts.
Breiten Teilen der Bevölkerung droht finanzielle Not
Auch der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, setzt auf eine eindringliche Warnung. Er sieht eine Welle an Privatinsolvenzen als sogar sehr wahrscheinlich an. „Wenn die Krise länger dauert als ein oder zwei Monate, wird das so kommen“, erklärt er in einem Interview mit dem Tagesspiegel. Müller geht allerdings sogar noch weiter und sieht Risiken nicht nur für bestimmte Gruppen. Vielmehr lässt er verlauten: „Dann werden breite Teile der Bevölkerung in finanzielle Not geraten.“ Diese Aussage zeigt auch die gesamte Tragweite der aktuellen Situation, denn wenn kleine Betriebe finanzielle Nöte haben, müssen auch Mitarbeiter in Kurzarbeit oder verlieren ihren Job. Sinkt dadurch die Nachfrage, droht eine Kettenreaktion, die dann auch wieder viele andere Betriebe betreffen wird.
Hilfen sind auch für Kurzarbeiter notwendig
Dazu passt auch der Ruf von Bernd Rixinger nach weiterführenden Hilfen für andere Gruppen wie Angestellte: „Wenn sie in Kurzarbeit geschickt werden, und nur noch 60 oder 67 Prozent ihres Lohnes erhalten, werden Menschen, die vor der Krise Kredite bedienen mussten, schnell in Bedrängnis geraten.“ Deshalb fordert Rixinger: „Eine Erhöhung des Kurzarbeitergeldes auf 90 Prozent ist unbedingt notwendig.“ Betroffene würden sich dem sicherlich anschließen, denn mit weniger als zwei Drittel des ursprünglichen Lohns lassen sich die regulären Ausgaben nur selten bestreiten. Die Folge ist, dass schon jetzt immer mehr Verbraucher auf ein Produkt wie das Online Konto ohne Schufa setzen und auf die Hilfe von einer Schuldnerberatung bauen.
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