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Zahl der Privatinsolvenzen in Österreich steigt rasant

In Deutschland sinkt die Zahl der Privatinsolvenzen seit vielen Jahren deutlich. In Österreich zeigt sich ein gegenläufiger Trend – warum ist das so?

Die Zahlen aus Österreich klingen teilweise schier verrückt: Die Zahl der Privatinsolvenzen ist im ersten Halbjahr 2018 im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr teilweise um mehr als 100 Prozent gestiegen. In Burgenland ist die Zahl der Insolvenzen um 154,5 Prozent gestiegen, in der Steiermark um 126,8 Prozent und in Voralberg um 118,5 Prozent. Es gibt auch weniger krasse Zahlen, etwa ist die Zahl der Privatinsolvenzen in Salzburg nur um 32,4 Prozent, in Wien um 35,6 Prozent gestiegen. Dennoch zeigt sich ein Trend, der sich mit dem in Deutschland überhaupt nicht vergleichen lässt. Wenngleich in Deutschland weiterhin viele Verbraucher auf ein Produkt wie das Online-Konto ohne Schufa und eine Schuldnerberatung setzen müssen, sinkt die Zahl derjenigen, die Privatinsolvenz anmelden müssen, seit Jahren quer durch die Republik.

Verändertes Insolvenzrecht für Anstieg verantwortlich

Warum also ist in Österreich alles anders? Die Antwort hierauf ist überraschend einfach: Durch das veränderte Privatinsolvenzrecht wird die Insolvenz für immer mehr Menschen zu einer sinnvollen Option. Geändert wurde das Insolvenzrecht passend in der Mitte des Jahres 2017, sodass die aktuellen Vergleichszahlen ideal einen Zeitraum vor der neuen Rechtslage mit einem nach Geltung dieser abgleichen. Dementsprechend krass fallen auch die Zahlen aus, die damit auch ein einmaliger Ausreißer nach oben sind. Dennoch zeigt sich klar, dass eine Änderung am Privatinsolvenzrecht große Folgen haben kann, denn eine solche Regeländerung macht den Menschen Hoffnung. Dank der neuen Rechtslage sehen viele Verbraucher in Österreich die Chance, wieder ein schuldenfreies Leben zu führen – zuvor war dies nur selten der Fall.

Privatinsolvenz in Österreich zuvor sehr komplex

Dass die Zahlen so krass gestiegen sind, liegt auch daran, dass die Veränderungen in Österreich es in sich haben. Das alte Privatinsolvenzrecht in der Alpenrepublik sah vor, dass Verbraucher ganze sieben Jahre in der sogenannten Wohlverhaltensphase verbleiben müssen, in der sie von einem Insolvenzverwalter betreut werden und einen großen Teil der Einnahmen an die Gläubiger anführen müssen. Das neue Privatinsolvenzrecht sieht nun mehr nur noch eine Zeit von fünf Jahren vor. Doch viel wichtiger ist eine andere Regelung, bislang galt im österreichischen Insolvenzrecht eine Quote von 10 Prozent für die Rückzahlung der Schulden. Nur wer mindestens ein Zehntel der gesamten Schulden zurückzahlen konnte, durfte die Privatinsolvenz erfolgreich abschließen. Daran sind viele Verbraucher gescheitert, zahlreiche andere waren sich ob der Hürde unsicher und haben es gar nicht erst mit einer Privatinsolvenz versucht.

Lockerung der Privatinsolvenz auch in Deutschland ein Thema

In Deutschland ist das Privatinsolvenzrecht aus Verbrauchersicht etwas weniger hart, als die alte Rechtslage in Österreich. Die letzte Novellierung des Insolvenzrechts vor wenigen Jahren hatte dennoch keine große Wirkung, die Zahl der Insolvenzen ist anders als in Österreich weiter zurückgegangen. In Deutschland gilt seitdem ein dreistufiges System, nach sechs Jahren lässt sich die Insolvenz auch ohne Mindestquote beenden, nach fünf Jahren mit einer Rückzahlung der Verfahrenskosten und nach drei Jahren bei Rückzahlung der Verfahrenskosten und 35 Prozent der Gesamtschulden. Das Problem nur: Die wenigsten Menschen schaffen eine der Hürden, sodass das Ende der Privatinsolvenz weiterhin meist erst nach sechs Jahren realistisch ist. Auch deshalb fordern Verbraucherschützer eine Lockerung des Privatinsolvenzrechts, denn in Deutschland entscheiden sich auch weiterhin viele Menschen für ein Online-Konto ohne Schufa und eine Schuldnerberatung und eben gegen eine Privatinsolvenz – diese macht schlichtweg wenig Hoffnung.


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Autor - Global-Konto

Marco Schenkel

Content & Social Media

Finanzen sind meine Leidenschaft. Das zeigte sich auch in meiner Ausbildung zum Bankkaufmann und mehrjährigen Berufserfahrung im Bankwesen. Besonders Themen rund um Börse und Geldanlage wecken mein Interesse. Als Content Creator und Social Media Manager gebe ich Tipps und Hilfestellungen rund um die eigenen Finanzen.

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