29.11.2021

Auf Hilfe sollte man nicht zu lange warten

Eine aktuelle Studie sagt, dass knapp jeder 10. deutscher Verbraucher Schulden hat. Daher ist es nicht überraschend, dass durch die Corona-Krise und die aktuelle Situation viele Schuldner sich überschulden. Denken Sie daran, dass Sie die Schuldner schneller loswerden, wenn Sie sich frühzeitig darum kümmern.

Schulden und Überschuldung - so gehen Sie es an

Hohe finanzielle Verbindlichkeiten sind viel kein Thema, das nur einen kleinen Anteil der deutschen Bevölkerung betrifft. Vielmehr ist ein großer Teil der Bevölkerung verschuldet, vielfach in einem gesunden Maße.
Das bedeutet konkret, dass die Schulden – etwa für ein Haus oder ein Auto – problemlos über die Jahre abgetragen werden. Doch die sogenannte Überschuldung ist deutlich verbreiteter als manch einer denkt, bis zu 10 Prozent der deutschen Bevölkerung gelten als überschuldet.

Hilfe sollte man möglichst früh suchen

Verschiedene Experten weisen aktuell darauf hin, dass sich Verbraucher beim Thema Schulden viel früher Hilfe suchen sollten. Gerade Schuldnerberatungsstellen sind hier ein wichtiger Anlaufpunkt, doch auch Produkte wie ein Online-Konto ohne Schufa können eine wichtige Hilfestellung bei finanziellen Problemen bilden.

Christoph Zerhusen von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen erklärt hinsichtlich der Problematik: „Erfahrungsgemäß gehen viele Menschen zu spät in die Beratungsstelle“.

Meist würden sich die Leute erst Hilfe suchen, wenn die Zahlungsunfähigkeit eingetreten sei, erklärt Zerhusen. Bei vielen Schuldner lässt sich dadurch eine Privatinsolvenz nicht mehr ausschließen. Hätten dieselben Personen die Schuldnerberatung eher aufgesucht, dann wäre ein Weg aus den Schulden ohne dieses Verfahren möglich.

Hilfe suchen schon bei Inkassoschreiben

Ideal ist es, sich Hilfe zu suchen, wenn die ersten Warnzeichen aufleuchten. Das kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn ein Inkassoschreiben ins Haus flattert oder man erstmals relevante Probleme hat, eine Rechnung zu begleichen.

Dabei sollte die allgemeine Regel gelten, dass man sich lieber zu früh als zu spät Hilfe sucht. Selbst wenn man die Schulden noch selbst in den Griff bekommen könnte, schadet eine Hilfestellung von Schuldnerberatern nicht. Nur wer sich zu spät Hilfe sucht und gegebenenfalls keine andere Wahl mehr hat als eine Privatinsolvenz, der hat schon verloren. Öffentliche Stellen bieten Ihnen eine kostenlose Schuldnerberatung an und helfen Ihnen meist bei Problemen.

Kostenlose Schuldnerberatungen sind die Norm

Wichtig ist bei einem Blick auf Unterstützung auch, dass man an die richtige Beratungsstelle gerät. Das gilt insbesondere hinsichtlich der Kosten, denn nicht jede Schuldnerberatung bietet ihren Dienst kostenlos an.

Hier ist Vorsicht geboten. Öffentliche und soziale Träger bieten ihre Services für Verbraucher in Not kostenfrei an – auf diese Angebote sollte man sich konzentrieren. Zwar kann das mit Wartezeiten verbunden sein, allerdings gibt es für Notfälle kurzfristige Termine für Erstberatungen.

Wichtig ist hier, dass man seine Situation offen und ehrlich schildert. Wirbt ein privater Anbieter dagegen mit einem kostenlosen Erstgespräch und fordert danach Zahlungen für die weitere Hilfe, sollte man zurückhaltend sein – kostenlose Angebote sind qualitativ keineswegs schlechter.

P-Konto und neue Regelungen helfen

Wenn Sie sich entschließen Ihr Problem selbst in die Hand zu nehmen, dann stellen Sie als erstes Ihre Einnahmen gegen die Ausgaben. Im besten Fall sollten Sie am Monatsende kein Minus machen. Eine Hilfe bietet Ihnen auch das Führen eines Haushaltsbuches - auch wenn es nur wenige Monate geführt wird.

Ein weiteres Hilfsmittel ist das Pfändungsschutzkonto - kurz P-Konto. Wenn Sie eine Pfändung auf Ihr Konto bekommen, behalten Sie genug Geld (Freibetrag), um Ihren Alltag weiter zu gestalten. Ab dem Dezember 2021 gelten für dieses Kontomodell neue Regelungen. Diese haben wir Ihnen im Blog zusammengefasst.

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